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Mit allen Sinnen die Welt entdecken

Ein Mensch ist seinem wahren Selbst am nächsten,

wenn er ernsthaft wird wie ein Kind beim Spiel.

(Heraklit)

Vorwort

Kinder sind eigensinnig, können mit ihrem Frohsinn anstecken und manchmal auch leichtsinnig sein, erkennen scharfsinnig, lieben den Blödsinn und sind für jeden Unsinn zu haben. Wo Kinder sind, da sind auch die Sinne im Spiel!

 

Gedanken zum Jahresthema

Kinder kommen so zur Welt das sie ihre Lebenswelt mit allen Sinnen wahrnehmen und erforschen. Durch die vielen Umwelteinflüsse kommt es zu einer Reizüberflutung die es den Kindern erschwert sich selbst wahrzunehmen. Einige Sinne sind im Fokus, wie Sehen, andere wie schmecken und tasten rücken in den Hintergrund.  Durch unser Jahresprojekt wollen wir diese Sinne in den Vordergrund rücken.

 

Die Bedeutung der Sinne in der Entwicklung von Kindern

Mit all unseren Sinne wahrzunehmen- das brauchen wir nicht nur, um uns in der Welt zu orientieren und die für uns wichtigen Informationen aufnehmen und weiterverarbeiten zu können. Das Potenzial der Sinneswahrnehmung auszuschöpfen, ist eine Form von Lebensqualität und deshalb auch ein wichtiges Ziel in der Wahrnehmungsförderung der Kinder. Die Ausbildung der Sinne beginnt im Mutterleib.  Für die weitere Entwicklung des Kindes sind Sinnesreize überlebenswichtig- Sinnesreize sind die Nahrung für das Gehirn. Mit zunehmendem Alter des Kindes muss die Sinneskost komplexe und reichhaltiger werden.

Das Bild vom Kind

Aus unserer Sicht ist das Kind ein eigenständiges, soziales und selbstständiges Individuum, das dem Erwachsenen kompetent gegenüber steht. Wir sind überzeugt, dass Kinder den Wunsch und das Bedürfnis haben, neue Fähigkeiten und Fertigkeiten durch das Spiel zu entdecken und zu erwerben. Ausgehend von diesem Bild möchten wir für das Kind in unserer pädagogischen Arbeit Möglichkeiten und Situationen gestalten, in denen es sich individuell und gemäß seinem Tempo weiterentwickeln kann und bieten ihm Unterstützung an, wenn es diese benötigt.

Das Kind soll in unserer Einrichtung eine anregungsreiche Umwelt erleben, in der es viel zu begreifen und auszuprobieren gibt. Es ist uns daher wichtig, dass neben der Förderung der kognitiven Fähigkeiten auch das soziale Lernen im Vordergrund steht. Der Kindergarten soll ein Ort sein, wo das Kind die Möglichkeit erhält, sich als Teil der Gruppe und einer Gemeinschaft zu erleben. Die Erzieherinnen sehen sich als Begleiterinnen, die die Entwicklung des Kindes mit Hilfe von Normen und Werten unterstützen.

Wir versuchen in unserer täglichen Arbeit in der Einrichtung eine Umgebung zu schaffen, in der die Wünsche, Bedürfnisse und Ideen des Kindes im Mittelpunkt stehen und wo es sich aktiv einbringen kann.

 

Die Bildungsbereiche zum Schwerpunkt

Emotionen und soziale Beziehungen

Emotionen wie Freude und Angst entstehen aus Reaktion auf die subjektive Wahrnehmung des Kindes. Einzelne Sinne unterstreichen die Gefühlsempfindungen wie z.B. der Tastsinn – erster Kontakt findet statt und eine Beziehung wird aufgebaut. Das Kind baut Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten auf, dadurch wird die Identität gestärkt.

Beispiel:  In der Weihnachtszeit werden die vielen verschiedene Gerüche mit positiven Emotionen verbunden, wie z.B. beim Kekse backen – soziale Beziehung wird gestärkt. Matschspiele, Kleisterarbeiten – zur Entwicklung der Emotionen wie z.B.: Freude, Ekel, Spannung.

Sprache und Kommunikation

Grundvoraussetzung zum Erlernen der Sprache ist der auditive Sinn. Kinder lernen Empfindungen auszudrücken und sprachlich mitzuteilen. Sie beginnen Gegenstände zu benennen und zu unterscheiden auf Grund des Tastsinnes.

Beispiel:  verschieden Geräusche wie z.B. Tierlaute, Straßenverkehr, Haushaltsgegenstände; durch Geräusch-Cds erkennen und benennen können. Auditive Signale erkennen und umsetzen können wie z.B. das Aufräumlied.

Natur und Technik

Um Prozesse in der Umwelt zu verstehen, müssen es die Kinder mit ihren eigenen Sinnen erleben und erfahren. Für Kinder wird es zunehmend schwieriger sich in ihrer Umwelt frei entfalten zu können aufgrund der Modernisierung in unserer Welt.

Beispiel:  Kinder sollen anhand eines Bauplanes ein Bauwerk nachbauen können; den Vorgang eines Experimentes erklären können. Wetter kennen lernen wie z.B.: Regenspaziergänge

Ethik und Gesellschaft

Die Sinne sind unabhängig von der Herkunft der Kinder, deswegen kann man Angebote zu den Sinnen vielfältig gestalten. Der Selbstwert des Kindes wird zunehmend mit der Erfahrung der Sinne gestärkt und gefördert. Um sich in der Gesellschaft zu Recht zu finden, muss man sich mit seiner eigenen Wahrnehmung arrangieren.

Beispiel:  Kreisspiele, Massagen und Entspannungsspiele, Gesellschaftsspiele

Ästhetik und Gestaltung

Ästhetik wird abgeleitet vom altgriechischen Wort „aisthesis“ und bedeutet „mit allen Sinnen wahrnehmen“. Man kann keine Wahrnehmungen machen, keine Handlungen vollziehen und keine Gedanken denken, ohne sie auf sinnliche Weise zu ordnen und formen.

Beispiel:  Lieder erfinden und singen, kreatives Gestalten, verschieden Materialien kennen lernen, Sand spielen.

Projekte zum Thema

Ziel der Projekte:

Mehr Sinneserfahrungen in den Kindergartenalltag zu verankern. Vernetzung von Kindergarten, Vereinen, Eltern, Einrichtungen und Fachleuten finden statt.

  • Bio Kiste
  • Wald und Naturtag
  • Bioladen besuchen
  • Taststraße/ Barfußweg im Garten
  • Musikschule
  • Spielzeugfreier Kindergarten
  • Einweihungsfest für den Brunnen
  • Maibaum
  • Zauberer
  • Aromatherapie